Neue Lernplattform des DARC

Nachdem nun eine Amateurfunkprüfung nach bisherigem Regelwerk schon gar nicht mehr möglich ist, da die Termine mit alter Prüfungsordnung quasi flächendeckend ausgebucht sind, hat der DARC bereits eine Lernplattform nach neuem Regelwerk an den Start gebracht:

Sie lautet auf den witzigen Namen „50 Ohm“,
der Impedanz für Amateurfunk-Antennen und -Kabel.

Die Plattform bezeichnet sich derzeit noch als im Beta-Stadium befindlich. Und tatsächlich sieht man auf einem Blick, dass da noch sehr viele Lücken, gerade in den Online-Kursen, klaffen. Was man eben aber auch sieht, ist das enorme Potential und die Liebe, die in die bisherige Umsetzung gesteckt wurde.

Wer also mit dem Amateurfunk als zeitintensive Geldverbrennungsanlage liebäugelt (HI – sprich: Hah-Ih – das ist im Funkerjargon die Kennzeichnung für einen (hier sehr schlechten) Witz), der sollte sich dieses Webangebot dringend einmal anschauen.

Grüße gehen raus an den Deutschen Amateur-Radio-Club (kurz: DARC), den größten Interessensverband Deutschland für Amateurfunk, der dieses Angebot geschaffen hat.

Signalstärke von DB0PC

Neulich wurde ja, wie bereits hier im Blog erwähnt, das Relais DB0PC ausgetauscht, wobei der CTCSS-Pilotton deaktiviert wurde.

Was mir allerdings aufgefallen ist: Die Reichweite des Relais hat sich im Zuge der Umbauten anscheinend merklich verbessert. Während ich mit mittelprächtiger Zimmerantenne und über 40 km Entfernung zum Relais dieses bisher kaum bis gar nicht aufnehmen konnte, empfange ich es heute mit einem echt guten Signalpegel. Auch erreiche ich es mit mageren 15 Watt PEP über selbige Zimmerantenne problemlos. Selbst mit einem Handfunkgerät mit 5 Watt PEP und Stummelantenne kann ich DB0PC erfolgreich auftasten, allerdings nicht empfangen.

Das ist echt ordentlich!

Den Satz „Erste Tests haben ergeben, dass die Reichweite des Relais etwas reduziert ist.“ kann ich so jedenfalls aus der Sichtweise Kiel-Nord nicht bestätigen. Ich schließe mich eher dem Satz „Erste Empfangsberichte zeigen eine große Reichweite.“ an.

Nachtrag: Heute war ich auf der B503 auf Höhe des Flugplatzes Kiel unterwegs. An Bord der schirmenden Fahrkabine: Ein Chinaböller (Retevis RT3S) mit einer 6 cm langen Stummelantenne (Retevis RT20). Was soll ich sagen: Zeitweise konnte ich die Lokalrunde auf DB0PC gut verstehen. Respekt!

Post aus Italien

Kurz, nachdem ich den Testserver XLX321 inbetriebnahm, trudelte eine E-Mail aus Italien ein. Ein OM mit italienischem Rufzeichen vom Verein Dolomites Radio Club aus Südtirol wandte sich an mich mit der Bitte, die XLX-Nummer 321 an den DRC abzutreten. Dieser verwendete diese Nummer seit 2017 für ein ziemlich spannend aussehendes Projekt und habe diese aufgrund technischer Schwierigkeiten unlängst verloren.

Als fairer Funkamateur mit Ham-Spirit sah ich natürlich sofort ein, dass mein junges Experimentalserverchen nicht denselben Anspruch hat wie ein langjähriges und durchaus cooles Projekt, und habe den Hash, mit dem man sich als Inhaber der XLX-Nummer authentifiziert, an den DRC geschickt. Zudem habe ich schon einmal IP-Adresse und Dashboard-Link auf den DRC gebogen und eine entsprechende Beschreibung gesetzt.

Für meinen Server habe ich mir die XLX113 ausgesucht. Die ist zwar längst nicht so cool wie XLX321, aber das muss sie ja auch nicht.
Also: Aus XLX321 mach XLX113

Erste Gehversuche mit XLXd

Ich hatte schon länger vor, mich auch auf Betreiberseite mit den digitalen Betriebsarten zu beschäftigen, hab aber stets sehr schnell die Lust verloren ob der katastrophalen Informationslage zu dem Thema. Es gibt ein paar ominöse Software-Arten, auf die man früher oder später stößt. Für DMR hört man Begriffe wie HBlink/HBlink3, HBnet, FreeDMR etc., während der XLXd verspricht, D-Star, YSF und DMR in einem Abwasch zu erledigen.

Sucht man nun jedoch alleine schon nach der Original-Quelle der genannten Software, stößt man auf nicht erreichbare Webpräsenzen und daneben reihenweise verhunzte Forks. Eine Quelle mitsamt Doku suche ich bis heute vergebens. Wobei der XLXd bisher noch am einfachsten auffindbar war und scheinbar das Kernstück eines Multimode-Systems zu sein scheint.

Entsprechend habe ich nun einen XLX-Reflektor laufen, welcher unter XLX321 XLX113 bzw. YSF31337 erreichbar ist. Dashboard ist xlx.foerdefunk.de Modul A ist aktuell für D-Star und Modul B für DMR und YSF bestimmt. Hintergrund ist, dass D-Star den älteren AMBE+-Codec und DMR sowie C4FM den AMBE2+-Codec verwenden, sodass D-Star nur unter Einsatz sehr teurer Vocoder-Sticks mitspielen darf. Erste Tests nach dem Schema

  • DMR-Funkgerät sendet/empfängt auf TG6
  • Pi-Star #1 ist via „XLX-Master“ mit XLX321B verbunden
  • XLX321 sieht 2 Benutzer im Modul B
  • Pi-Star #2 ist via YSF mit XLX321 verbunden
  • C4FM-Funkgerät sendet im Standardraum „Module B 2“

sehen soweit gut aus.

Die nächste Herausforderung wird wohl sein, noch einen DMR-Server dazuzubauen, der dann mit dem XLXd verbunden wird. Hierfür wühle ich mich gerade noch durch die katastrophale Informationslage zu „HBlink“, „HBlink3“, „HBnet“ und „FreeDMR“.

DB0PC ohne CTCSS-Ton

Ich habe es heute durch Zufall gesehen: Auf einem Funkgerät wurde auf dem Kanal für DB0PC ein Signal angezeigt, doch der Squelch öffnete nicht. Eine kurze Untersuchung später zeigte: Es fehlt neuerdings der CTCSS-Pilotton, den meine Funkgeräte aber erwarten.

Hintergrund ist ein Defekt des alten DB0PC-Repeaters. Dieser war ein C4FM/FM-Dualmode-Gerät aus dem Hause Yaesu und hat auf derselben QRG sowohl digitales C4FM als auch analoges FM bedient. Natürlich immer nur eines zur Zeit.

Nun ist ein C4FM-Signal, wie der Name schon sagt, auch ein spezielles FM-Signal. Und analoge FM-Geräte öffnen beim Empfang eines solchen digitalen C4FM-Signals den Squelch – und rauschen dann fürchterlich. Anders herum kann ein analoges FM-Signal nicht von einem C4FM-Gerät verarbeitet werden und das Gerät bleibt stumm.

Um nun also das unbeabsichtigte Öffnen des Squelches bei digitalen C4FM-Signalen auf analogen FM-Geräten zu verhindern, wird bei analogen FM-Aussendungen ein CTCSS-Pilotton, meist 67 Hz, mitgesendet. Dieser ist viel zu tief, um vom Funkgerät wiedergegeben zu werden, dient dem Gerät aber als Erkennung, dass ein legitimes Signal eingeht, sodass der Squelch nicht nur aufgrund des Signalpegels, sondern durch die Präsenz des CTCSS-Pilottons geöffnet wird. Digitale C4FM-Signale enthalten diesen Pilotton nicht, sodass das analoge FM-Gerät bei diesen stumm bleibt, statt hässlich zu rauschen.

Der alte YSF-Repeater wurde nun aber durch einen reinen FM-Analog-Repeater ersetzt, sodass der CTCSS-Pilotton zur Unterdrückung digitaler C4FM-Signale auf analogen FM-Geräten nicht mehr notwendig ist. Entsprechend haben die Betreiber diesen deaktiviert respektive nicht aktiviert.

Dies ist in meinen Augen dennoch eine nicht ganz so gute Idee. Und das aus folgenden zwei Gründen:

  • Erstens gibt es viele Funkamateure, die nicht laufend die News ihrer Repeater verfolgen. Wie ich werden viele dieses Downgrade nicht mitbekommen haben und wundern sich nun, dass sie DB0PC nicht mehr empfangen können. Und wenn sie dann von der Abschaltung des CTCSS-Pilottons erfahren, so müssen sie eine Reihe von Geräten umkonfigurieren. Ich selbst habe nun 8 Geräte mal mehr, mal weniger aufwendig anzufassen und den „TSQL“ zu entfernen. Eine unnötige Arbeit.
  • Auch ohne die auf analogen FM-Geräten störenden digitalen C4FM-Signale bietet CTCSS eine Komfort-Erhöhung für den Empfänger. Denn gerade an den Grenzen der Reichweite von DB0PC oder unter schwierigen Empfangssituationen muss der Squelch entsprechend empfindlich eingestellt werden, damit das Signal von DB0PC diesen überhaupt öffnet. Nun kommt es natürlich durch QRM und QRN zu ungewollten Squelch-Öffnungen, die dann statisches Rauschen oder das Störsignal durchlassen. Mit einem CTCSS-Pilotton lässt sich das ungewünschte Öffnen auf ein Minimum reduzieren. Dabei kommt es weder zu unerwünschten Qualitätseinbußen, denn vernünftig gebaute Geräte haben einen Hochpassfilter (meist ab ca. 300 Hz), der die CTCSS-Pilottöne nicht durchlässt, noch macht es den Empfang schwieriger, denn „TSQL“ ist freiwillig – wer CTCSS nicht nutzen will, deaktiviert es und arbeitet mit pegelbasiertem Squelch, wenn dies dann besser funktioniert.

Alles in allem ein leider unnötiges Unterfangen. Einige werden sich wundern, viele müssen mühselig eine ganze Reihe von Geräten umkonfigurieren und im Resultat ist es ein klares Downgrade.

Am 9.11.2023 wurde das defekte Multimoderelais YAESU DR1-E von DB5NU OM Peter gegen ein kommerzielles MOTOROLA FM Relais ausgetauscht.
[…]
Das FM Relais wird trägergesteuert geöffnet. Ein 1750Hz Ton wird nicht benötigt. Auch ist kein CTCSS Ton mehr notwendig, da C4FM nicht mehr zur Verfügung steht.

https://afu-nord.de/db0pc/

Neujahrsgrüße und Politik im Amateurfunk

Zunächst wünsche ich allen Lesern dieses Blogs alles Gute für das neue Jahr, viel Glück und Gesundheit und vor allem: Langeweile! Ja, Langeweile. Ein chinesischer Fluch lautet: „Mögest du in interessanten Zeiten leben.“ Und das ist nicht nett gemeint. Gerade heute, wo wir von einer Krise in die nächste schlittern, mit Katastrophen-Szenarien dauerbeschallt werden und ständig in Richtung Angst und Hass geschubst werden, wäre ein Jahr, in dem einfach mal gar nichts passiert, ein Segen.

Leider macht diese Flut an politischem Dauerfeuer auch vor dem Amateurfunk nicht halt. So habe ich aus Interesse zum Jahreswechsel meine Funkgeräte auf die üblich verdächtigen Kanäle eingestellt und die Aufzeichnung gestartet. Wir sind dann mit Sekt rausgegangen, das Feuerwerk genießen. Zu meiner Freude war im Lokalfunk nichts los; weder im VHF-Ortsfunk noch auf den Relais. Doch auf der TG262 im Brandmeister-Netz hat ein Funkamateur die Gunst der Stunde genutzt, sich polemisch gegen die Ampel-Regierung auszusprechen und Neuwahlen zu fordern.

Ich möchte an dieser Stelle in keiner Weise darauf eingehen, wie ich zu der Bewertung der Ampel-Regierung und der Forderung nach baldigen Neuwahlen stehe. Ich finde es nur schade, dass man inzwischen nirgendwo mehr seine Ruhe vor der ewigen Politik hat. Ein Kennzeichen sozialistischen Regime war es stets, dass „das Private auch politisch“ sei; am liebsten müssten wir uns wie in 1984 rund um die Uhr von „Teleschirmen“ dauerbeschallen lassen. Das war im Nationalsozialismus so, das war im Sowjetsozialismus so, das ist auch heute vermehrt so.

Und das ist nicht gut; das zersetzt die Leute. Der Mensch sollte sich auf die Freuden des Lebens konzentrieren, seine Familie lieben, mit seinen Freunden feiern, seinen Beruf mit Stolz ausüben und in der Freizeit Zerstreuung suchen. Und Amateurfunk ist ein Teil der Freizeit. Nicht umsonst gilt in Kneipen und Bars der Spruch „Keine Religion, keine Politik“. Denn solche Diskussionen gehören weder in die Freizeitgestaltung noch werden sie mit fremden Personen geführt.

Daher mein Appell: Lasst das Politische aus dem Amateurfunk heraus. Es reicht, wenn schon die Beschaffenheit des Abendessens und die Fahrt zum Arbeitsplatz ein politisches Spannungsthema ist, da müssen wir nicht auch noch den Amateurfunk damit vergiften.

12V-KFZ-Netzteil wieder verfügbar

Damals zum Erwerb des Icom ID-5100 habe ich auch vor dem Hinblick, dass das Mobilgerät eben auch mit dem im Mobilbereich üblichen „Zigarettenanzünder“ (Gibt es hierfür eigentlich einen offiziellen Namen? Oder nur kryptische Normenbezeichnungen wie ISO 4165 und SAE J563?) verwendet wird, davon abgesehen, mir ein übertrieben teures und technisch gar nicht mal so gutes Amaterufunknetzteil zuzulegen, sondern habe mir ein Netzteil mi Zigarettenanzünderbuchse zugelegt.

Zwar habe ich mir damals zeitgleich ein Amaterufunknetzteil bestellt, aber alleine der hundsmieserable Wirkungsgrad und die extreme Leerlaufleistung haben mich dazu gebracht, mich umzuentscheiden. Sorry, aber 5 bis sogar 15 Watt im Leerlauf, also fürs Nichtstun? Das ist ein Vielfaches von dem, was die angeschlossenen Funkgeräte im Durchschnitt (viel RX, wenig TX) brauchen. Das ist auch angesichts heutiger Strompreise und meinem Vorhaben, die Funkgerät viel im Standby zu betreiben, einfach nicht vertretbar.

Nun gibt es „12-Volt-Netzteile“ wie Sand am Meer, jedoch keines von einem namhaften Hersteller. Man kann also höchstens durch Kundenrezensionen, erahnen, was man erhält. Doch selbst hier sieht es mau aus; die meisten Produkte haben eine Handvoll nichtssagender Bewertungen. Zudem ist immer die Frage, was unter „12 Volt“ verstanden wird. Viele Hersteller nehmen „12 Volt“ wörtlich und stellen Netzteile mit einer Leerlaufspannung von 12,5 V her. Unter Last knicken diese dann jedoch auf bis 11 V herunter ein. Während 12 V oft gerade eben noch im Rahmen der Spezifikationen für Funkgeräte liegen (dies ist oft 13,8 V mit 15 % Toleranz), sind 11 Volt beim Senden natürlich nicht mehr nutzbar. Andere Hersteller verstehen, dass mit den „12 Volt“, die auf dem originalen Zigarettenanzünder, welcher an einer Autobatterie und „Lichtmaschine“ hängt, eher 13,8 V gemeint sind. Bei 12 V Zellspannung kriegt man vielleicht schon den Wagen nicht mehr angelassen.

Das Netzteil, welches ich für das Icom ID-5100 nach etwas Ausprobieren von ein paar Modellen dauerhaft behielt, war eine ganze Weile nicht mehr erhältlich. Und da ich mir gerade einen Neuzugang anlachte, das Radioddity DB25-D, für das ich dann ein weiteres Netzteil benötigte, musste ich erneut recherchieren und ausprobieren. Und natürlich traf ich zunächst ein Netzteil mit 12,5 V Leerlauf. Angeblich soll es 10 A liefern können. Nur ist die Spannung bereits bei 2,5 A auf 11,3 V eingebrochen. Dass man da überhaupt 10 A herausbekommt, halte ich für unwahrscheinlich. Das Radioddity DB25-D kam jedenfalls mit dem Netzteil nicht so gut zurecht, sodass es teilweise sogar gar nicht erst anging.

Doch heute habe ich erneut ohne ernsthafte Hoffnung geschaut, ob mein altes Netzteil nicht doch vielleicht wieder verfügbar ist. Und siehe da: Es gibt es wieder! Also direkt bestellt und das schwache Netzteil routiniert. Ein echter Geheimtipp.

Übrigens bin ich da auch mal mit einem Oszilloskop ran. Eine zartes Netzbrummen von 50 Hz wird von der Netzseite auf die Abnehmerseite induziert, wenn man die einzelnen Pole gegen die Erdmasse misst (misst man Plus gegen Minus, ist es nicht mehr da). Sonst sah die Spannung sauber aus. Einzig auf 19 bis 20 MHz sah ich ein paarmal ein Signal. Jedoch vermute ich hier Einstrahlung, da es pulsartig auftrat und nicht kontinuierlich. Das verfolge ich bei Gelegenheit mal. Im Praxisbetrieb habe ich letztendlich keine negativen Erfahrungen gemacht. Allerdings betreibe ich UHF/VHF-Geräte daran, während Netzteilstörungen ja eher im HF-Bereich auftreten.

Um die werten Leser an meinem Geheimtipp teilhaben zu lassen, hier ein Link:
https://www.amazon.de/dp/B074V48CHL

Neuzugang: Radioddity DB25-D

Ich habe Neuzugang in den Reihen meiner Funkgeräte: Das Radioddity DB25-D, auch als Retevis RT73 oder Kydera CDR300UV bekannt. Da meine als bisherigen Stations/Mobil-Geräte kein DMR unterstützten und ich zwei DMR-Relais in der Nähe habe, entschied ich mich für dieses kleine DMR-Gerät.

Das Mobilfunkgerät kommt echt schnuckelig daher. Das Gerät selbst ist nur wenig größer als meine Handfunkgeräte und das Lautsprechermikrofon ist fast so groß wie das Gerät selbst. Mitgeliefert wird ein Mount-Kit, um es in variablem Winkel an einer ebenen Fläche festschrauben zu können. Dieses nutze ich mit 3M Dual Lock, also einem zeitgemäßen Klettverschlussband, um es auf einer Tischplatte zu fixieren und dennoch wieder abnehmen zu können.

Anders als in der Bedienungsanleitung angegeben wird nicht ein Stromkabel mit blanken Enden, sondern ein KFZ-„Zigarettenanzünder“-Kabel mitgeliefert, sodass es sofort im Auto, mit PowerStations oder mit entsprechenden Netzteilen nutzbar ist. Abschneiden kann man bei Bedarf ja immer noch. Der Strombedarf beträgt sich bei mir auf 2,5 Ampere bei FM-Träger auf VHF, 2,0 Ampere auf UHF. Hierbei erreicht es eine Ausgangsleistung von ca. 14 Watt, was deutlich unter den beworbenen 20 Watt zurückbleibt, jedoch für meine Zwecke ausreichend ist.

Die Empfindlichkeit der Gerätes geht voll in Ordnung, der im Gerät selbst sowie im Handteil integrierte Lautsprecher (ja, das Gerät hat zwei Lautsprecher und beide sind wahlweise gleichzeitig oder alleine nutzbar) ist laut und klar und die Haptik fühlt sich nicht billig oder klapprig an.

Das Gerät verfügt über 3 „P“-Knöpfe am Gerät selbst sowie 4 „P“-Knöpfe am Handteil. Diese können aus einer Vielzahl an möglichen Optionen auf kurzem und langem Druck frei belegt werden. Somit steht den individuellen Wünschen des Bedieners kaum etwas im Wege. Nur muss sich der Anwender die Belegung auch merken können. Doch: Irgendein Genie kam auf die Idee, den einzigen Drehregler mit der Kanalwahl zu belegen. Wer schnell die Lautstärke regeln möchte, der muss auf der Oberseite des Gerätes den vierten großen bzw. fünften Knopf suchen und diesen zuvor drücken, bevor dann am Drehrad die Lautstärke eingestellt werden kann. Nicht gerade intuitiv und die Priorität der Kanalwahl vor der Lautstärke ist etwas gewöhnungsbedürftig.

Die Programmiersoftware ist eine mittlere Katastrophe. Sie „vergisst“ ständig die Kanalbelegung der Zonen, sodass plötzlich eine Zone mit den Inhalten einer anderen Zone überschrieben wird durch einfaches Klicken durch die GUI. Auch vermeintliche Features wie dem, dass eine geänderte RX-Frequenz auch sofort im TX-Feld eingetragen wird und dass eine „Änderung“ bereits dann vorliegt, wenn man den Inhalt nur kopieren möchte, sind etwas gewöhnungsbedürftig. Anstrengend ist auch der Import von Zonen. Hier geht man am besten wie folgt vor: Man löscht ab Kanal 2 sämtliche Kanäle in der Zone und benennt vorsichtshalber den Kanal 1 in „XXX“ oder so um. Dann importiert man den gewünschten Zonenexport und löscht anschließend den Kanal 1. Denn einfach überschreiben tut ein Import nicht und es muss immer mindestens ein Kanal in einer Zone existieren. Der Pro-Tip mit der Software ist: Immer und immer wieder speichern. Speichert die Konfiguration selbst und exportiert die Zonen in CSV-Dateien. Oft. Ihr werdet die Backups brauchen.

In der Bedienung wartet das Gerät mit einer kleinen Ungereimtheit auf: Verwendet man zwei „VFOs“, überwacht also 2 Kanäle gleichzeitig und sind dies vor allem sogar beides FM-Kanäle, dann wird man ein merkwürdiges Verhalten feststellen: Steht der aktive Kanal auf Kanal A und auf Kanal B wird ein Signal empfangen, so wechselt der aktive Kanal zu Kanal B. Und nach ein paar Sekunden wechselt er wieder auf Kanal A zurück und gibt dabei einen wenig hilfreichen Klingelton von sich. Dieses Verhalten liegt darin begründet, dass FM-Kanäle für das „Group call hold time“-Feature aus der Kategorie „DMR Service“ offenbar als DMR-Group-Calls durchgehen. Und entsprechend wird dann die in den DMR-Einstellungen gesetzte Zeit auf den aktiven Kanal gewechselt. Bei der Rückkehr hingegen wird, sofern die Option „Call hang up“ aus der Kategorie „Prompt Tone“ aktiv ist, was sie per default ist, dann ein Klingelton abgespielt. Stellt man die „Group call hold time“ auf 0 und den „Call hang up“-Ton aus, verhält sich das Gerät wieder wie erwartet.

Amazon Black Week

Eines vorweg: In diesem Artikel bewerbe ich einen bekannten Online-Shop. Hierfür erhalte ich Seitens Amazon oder der Händler/Hersteller der Artikel exakt gar nichts. Die Links in diesem Artikel sind generisch und enthalten lediglich die Produktnummer. Ich tue dies, weil ich hinter den Empfehlungen stehe, und keinesfalls aus kommerziellem Interesse. Selbstverständlich sind alle Vorschläge hier ohne jegliche Gewähr.

Amazon wirbt gerade mit der Black Week, bei der viele Artikel, auch rund um den Amateurfunk, tatsächlich und vermeintlich stark reduziert sind. Denn es sind auch so manche Fake-Angebote darunter, die auch vor der Black Week zum gleichen oder gar einen geringeren Preis erhältlich waren. Wie auch immer: Es gibt auch ein paar in meinen Augen interessante Angebote für Funkamateure.

  • Das Anker PowerHouse 521 für rund 194 €: Dieses Gerät habe ich mir selbst zu einem reduzierten Preis von damals 237 € zugelegt und den Kauf nicht bereut. Denn es hat mein erstes leistungsfähigeres Funkgerät statt eines Netzteils mit Strom versorgt. Es ist einfach händelbar und gut geeignet, um mal unterwegs, beim Camping oder einem Fieldday sein Funkgerät betreiben zu können. Oder, wenn der große Blackout kommt im Rahmen des Notfunks 😉 . Alternativ ist der in Outdoor-Foren gehypte Jackery Explorer 240 für 159 € erhältlich.
  • Das Retvis RT3S ohne GPS für rund 104 € und die Version mit GPS für rund 112 € sind mein erstes und zweites DMR-Handfunkgerät. Ich besitze tatsächlich beide Varianten. Sie sind ganz tüchtige Handfunkgeräte für DMR Tier II (2 Zeitschlitze, Ablage…) und analoges FM auf 2 m und 70 cm mit bis zu 5 Watt Sendeleistung und lassen sich auch (natürlich zum reinen Hören!) auf PMR446 und Freenet konfigurieren. Sie sind wohl baugleich zum TYT MD-UV380 und lassen sich mit der freien Firmware OpenGD77 bespielen.
  • Das DMR-Handfunkgerät Radioddity GD-88 für derzeit rund 208 € ist eine häufig genannte Alternative zum Anytone D878UV. Ich selber besitze es (noch?) nicht, habe aber nur Gutes davon gehört.
  • Wer lieber mobil oder stationär mit DMR und eher geringer Leistung QRV gehen möchte, der findet mit dem Retevis RT73 für rund 238 € eine kompakte Alternative. Das Gerät soll wohl baugleich zum Radioddity DB25-D und Kydera CDR300UV sein und macht auf geringem Raum bis zu 20 Watt Sendeleistung in FM und DMR auf 2 m und 70 cm.
  • Um den lokalen Hotspot mit einem minimalistischen Handfunkgerät nutzen zu können oder wer ein Walkie-Talkie für den Gürtel sucht, der kann sich einmal das Radioddity GD-73E für rund 64 € ansehen. Das Gerät wird als „lizenzfreies PMR446-Gerät“ beschrieben, soll aber problemlos via Software (CPS) zu einem 70-cm-Amateurfunkgerät mit 2 Watt Ausgangsleistung und Unterstützung für DMR Tier II (2 Zeitschlitze, Ablage…) umkonfiguriert werden können. Das Gerät kann also sowohl im Amateurfunk als auch im Jedermannfunk eingesetzt werden.
  • Mit dem OWON HDS2202 für rund 224 € erhält man ein rudimentäres Oszilloskop und Multimeter in einem, welches mit 200 MHz Bandbreite sogar das 2-m-Band direkt mit abbilden kann. Das 2-Kanal-Gerät von einem eher unbekannten Hersteller ist sowohl in den Amazon-Rezensionen als auch in YouTube-Videos als durchaus brauchbar beschrieben und könnte als Einstieg in die Welt der „großen“ Oszilloskope im eher 4-stelligen Bereich dienen. Wem weniger Bandbreite reicht oder wer einen Signalgenerator im Gerät sucht, der kann sich durch die verschiedenen Modelle wühlen. Hier sind auch ein paar im Sonderangebot.

„Was ist Amateurfunk?“ von DL2YMR

Wer noch nicht allzu viele Berührungspunkte mit dem Amaterufunk hatte oder Freunden, Bekannten, Familienangehörigen, Arbeitskollegen oder wem auch immer einen kurzen Einblick gewähren möchte, für den hat der Funkamateur DL2YMR ein Video publiziert.

DL2YMR publiziert auf seinem YouTube-Kanal regelmäßig recht informative Videos rund um Amateur- (und auch Jedermann-) Funk.