Damals zum Erwerb des Icom ID-5100 habe ich auch vor dem Hinblick, dass das Mobilgerät eben auch mit dem im Mobilbereich üblichen “Zigarettenanzünder” (Gibt es hierfür eigentlich einen offiziellen Namen? Oder nur kryptische Normenbezeichnungen wie ISO 4165 und SAE J563?) verwendet wird, davon abgesehen, mir ein übertrieben teures und technisch gar nicht mal so gutes Amaterufunknetzteil zuzulegen, sondern habe mir ein Netzteil mi Zigarettenanzünderbuchse zugelegt.
Zwar habe ich mir damals zeitgleich ein Amaterufunknetzteil bestellt, aber alleine der hundsmieserable Wirkungsgrad und die extreme Leerlaufleistung haben mich dazu gebracht, mich umzuentscheiden. Sorry, aber 5 bis sogar 15 Watt im Leerlauf, also fürs Nichtstun? Das ist ein Vielfaches von dem, was die angeschlossenen Funkgeräte im Durchschnitt (viel RX, wenig TX) brauchen. Das ist auch angesichts heutiger Strompreise und meinem Vorhaben, die Funkgerät viel im Standby zu betreiben, einfach nicht vertretbar.
Nun gibt es “12-Volt-Netzteile” wie Sand am Meer, jedoch keines von einem namhaften Hersteller. Man kann also höchstens durch Kundenrezensionen, erahnen, was man erhält. Doch selbst hier sieht es mau aus; die meisten Produkte haben eine Handvoll nichtssagender Bewertungen. Zudem ist immer die Frage, was unter “12 Volt” verstanden wird. Viele Hersteller nehmen “12 Volt” wörtlich und stellen Netzteile mit einer Leerlaufspannung von 12,5 V her. Unter Last knicken diese dann jedoch auf bis 11 V herunter ein. Während 12 V oft gerade eben noch im Rahmen der Spezifikationen für Funkgeräte liegen (dies ist oft 13,8 V mit 15 % Toleranz), sind 11 Volt beim Senden natürlich nicht mehr nutzbar. Andere Hersteller verstehen, dass mit den “12 Volt”, die auf dem originalen Zigarettenanzünder, welcher an einer Autobatterie und “Lichtmaschine” hängt, eher 13,8 V gemeint sind. Bei 12 V Zellspannung kriegt man vielleicht schon den Wagen nicht mehr angelassen.
Das Netzteil, welches ich für das Icom ID-5100 nach etwas Ausprobieren von ein paar Modellen dauerhaft behielt, war eine ganze Weile nicht mehr erhältlich. Und da ich mir gerade einen Neuzugang anlachte, das Radioddity DB25-D, für das ich dann ein weiteres Netzteil benötigte, musste ich erneut recherchieren und ausprobieren. Und natürlich traf ich zunächst ein Netzteil mit 12,5 V Leerlauf. Angeblich soll es 10 A liefern können. Nur ist die Spannung bereits bei 2,5 A auf 11,3 V eingebrochen. Dass man da überhaupt 10 A herausbekommt, halte ich für unwahrscheinlich. Das Radioddity DB25-D kam jedenfalls mit dem Netzteil nicht so gut zurecht, sodass es teilweise sogar gar nicht erst anging.
Doch heute habe ich erneut ohne ernsthafte Hoffnung geschaut, ob mein altes Netzteil nicht doch vielleicht wieder verfügbar ist. Und siehe da: Es gibt es wieder! Also direkt bestellt und das schwache Netzteil routiniert. Ein echter Geheimtipp.
Übrigens bin ich da auch mal mit einem Oszilloskop ran. Eine zartes Netzbrummen von 50 Hz wird von der Netzseite auf die Abnehmerseite induziert, wenn man die einzelnen Pole gegen die Erdmasse misst (misst man Plus gegen Minus, ist es nicht mehr da). Sonst sah die Spannung sauber aus. Einzig auf 19 bis 20 MHz sah ich ein paarmal ein Signal. Jedoch vermute ich hier Einstrahlung, da es pulsartig auftrat und nicht kontinuierlich. Das verfolge ich bei Gelegenheit mal. Im Praxisbetrieb habe ich letztendlich keine negativen Erfahrungen gemacht. Allerdings betreibe ich UHF/VHF-Geräte daran, während Netzteilstörungen ja eher im HF-Bereich auftreten.
Um die werten Leser an meinem Geheimtipp teilhaben zu lassen, hier ein Link:
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