Nachdem nun eine Amateurfunkprüfung nach bisherigem Regelwerk schon gar nicht mehr möglich ist, da die Termine mit alter Prüfungsordnung quasi flächendeckend ausgebucht sind, hat der DARC bereits eine Lernplattform nach neuem Regelwerk an den Start gebracht:
Die Plattform bezeichnet sich derzeit noch als im Beta-Stadium befindlich. Und tatsächlich sieht man auf einem Blick, dass da noch sehr viele Lücken, gerade in den Online-Kursen, klaffen. Was man eben aber auch sieht, ist das enorme Potential und die Liebe, die in die bisherige Umsetzung gesteckt wurde.
Wer also mit dem Amateurfunk als zeitintensive Geldverbrennungsanlage liebäugelt (HI – sprich: Hah-Ih – das ist im Funkerjargon die Kennzeichnung für einen (hier sehr schlechten) Witz), der sollte sich dieses Webangebot dringend einmal anschauen.
Grüße gehen raus an den Deutschen Amateur-Radio-Club (kurz: DARC), den größten Interessensverband Deutschland für Amateurfunk, der dieses Angebot geschaffen hat.
Neulich wurde ja, wie bereits hier im Blog erwähnt, das Relais DB0PC ausgetauscht, wobei der CTCSS-Pilotton deaktiviert wurde.
Was mir allerdings aufgefallen ist: Die Reichweite des Relais hat sich im Zuge der Umbauten anscheinend merklich verbessert. Während ich mit mittelprächtiger Zimmerantenne und über 40 km Entfernung zum Relais dieses bisher kaum bis gar nicht aufnehmen konnte, empfange ich es heute mit einem echt guten Signalpegel. Auch erreiche ich es mit mageren 15 Watt PEP über selbige Zimmerantenne problemlos. Selbst mit einem Handfunkgerät mit 5 Watt PEP und Stummelantenne kann ich DB0PC erfolgreich auftasten, allerdings nicht empfangen.
Nachtrag: Heute war ich auf der B503 auf Höhe des Flugplatzes Kiel unterwegs. An Bord der schirmenden Fahrkabine: Ein Chinaböller (Retevis RT3S) mit einer 6 cm langen Stummelantenne (Retevis RT20). Was soll ich sagen: Zeitweise konnte ich die Lokalrunde auf DB0PC gut verstehen. Respekt!
Kurz, nachdem ich den Testserver XLX321 inbetriebnahm, trudelte eine E-Mail aus Italien ein. Ein OM mit italienischem Rufzeichen vom Verein Dolomites Radio Club aus Südtirol wandte sich an mich mit der Bitte, die XLX-Nummer 321 an den DRC abzutreten. Dieser verwendete diese Nummer seit 2017 für ein ziemlich spannend aussehendes Projekt und habe diese aufgrund technischer Schwierigkeiten unlängst verloren.
Als fairer Funkamateur mit Ham-Spirit sah ich natürlich sofort ein, dass mein junges Experimentalserverchen nicht denselben Anspruch hat wie ein langjähriges und durchaus cooles Projekt, und habe den Hash, mit dem man sich als Inhaber der XLX-Nummer authentifiziert, an den DRC geschickt. Zudem habe ich schon einmal IP-Adresse und Dashboard-Link auf den DRC gebogen und eine entsprechende Beschreibung gesetzt.
Für meinen Server habe ich mir die XLX113 ausgesucht. Die ist zwar längst nicht so cool wie XLX321, aber das muss sie ja auch nicht. Also: Aus XLX321 mach XLX113
Ich hatte schon länger vor, mich auch auf Betreiberseite mit den digitalen Betriebsarten zu beschäftigen, hab aber stets sehr schnell die Lust verloren ob der katastrophalen Informationslage zu dem Thema. Es gibt ein paar ominöse Software-Arten, auf die man früher oder später stößt. Für DMR hört man Begriffe wie HBlink/HBlink3, HBnet, FreeDMR etc., während der XLXd verspricht, D-Star, YSF und DMR in einem Abwasch zu erledigen.
Sucht man nun jedoch alleine schon nach der Original-Quelle der genannten Software, stößt man auf nicht erreichbare Webpräsenzen und daneben reihenweise verhunzte Forks. Eine Quelle mitsamt Doku suche ich bis heute vergebens. Wobei der XLXd bisher noch am einfachsten auffindbar war und scheinbar das Kernstück eines Multimode-Systems zu sein scheint.
Entsprechend habe ich nun einen XLX-Reflektor laufen, welcher unter XLX321XLX113 bzw. YSF31337 erreichbar ist. Dashboard ist xlx.foerdefunk.de Modul A ist aktuell für D-Star und Modul B für DMR und YSF bestimmt. Hintergrund ist, dass D-Star den älteren AMBE+-Codec und DMR sowie C4FM den AMBE2+-Codec verwenden, sodass D-Star nur unter Einsatz sehr teurer Vocoder-Sticks mitspielen darf. Erste Tests nach dem Schema
DMR-Funkgerät sendet/empfängt auf TG6
Pi-Star #1 ist via „XLX-Master“ mit XLX321B verbunden
XLX321 sieht 2 Benutzer im Modul B
Pi-Star #2 ist via YSF mit XLX321 verbunden
C4FM-Funkgerät sendet im Standardraum „Module B 2“
sehen soweit gut aus.
Die nächste Herausforderung wird wohl sein, noch einen DMR-Server dazuzubauen, der dann mit dem XLXd verbunden wird. Hierfür wühle ich mich gerade noch durch die katastrophale Informationslage zu „HBlink“, „HBlink3“, „HBnet“ und „FreeDMR“.
Ich habe es heute durch Zufall gesehen: Auf einem Funkgerät wurde auf dem Kanal für DB0PC ein Signal angezeigt, doch der Squelch öffnete nicht. Eine kurze Untersuchung später zeigte: Es fehlt neuerdings der CTCSS-Pilotton, den meine Funkgeräte aber erwarten.
Hintergrund ist ein Defekt des alten DB0PC-Repeaters. Dieser war ein C4FM/FM-Dualmode-Gerät aus dem Hause Yaesu und hat auf derselben QRG sowohl digitales C4FM als auch analoges FM bedient. Natürlich immer nur eines zur Zeit.
Nun ist ein C4FM-Signal, wie der Name schon sagt, auch ein spezielles FM-Signal. Und analoge FM-Geräte öffnen beim Empfang eines solchen digitalen C4FM-Signals den Squelch – und rauschen dann fürchterlich. Anders herum kann ein analoges FM-Signal nicht von einem C4FM-Gerät verarbeitet werden und das Gerät bleibt stumm.
Um nun also das unbeabsichtigte Öffnen des Squelches bei digitalen C4FM-Signalen auf analogen FM-Geräten zu verhindern, wird bei analogen FM-Aussendungen ein CTCSS-Pilotton, meist 67 Hz, mitgesendet. Dieser ist viel zu tief, um vom Funkgerät wiedergegeben zu werden, dient dem Gerät aber als Erkennung, dass ein legitimes Signal eingeht, sodass der Squelch nicht nur aufgrund des Signalpegels, sondern durch die Präsenz des CTCSS-Pilottons geöffnet wird. Digitale C4FM-Signale enthalten diesen Pilotton nicht, sodass das analoge FM-Gerät bei diesen stumm bleibt, statt hässlich zu rauschen.
Der alte YSF-Repeater wurde nun aber durch einen reinen FM-Analog-Repeater ersetzt, sodass der CTCSS-Pilotton zur Unterdrückung digitaler C4FM-Signale auf analogen FM-Geräten nicht mehr notwendig ist. Entsprechend haben die Betreiber diesen deaktiviert respektive nicht aktiviert.
Dies ist in meinen Augen dennoch eine nicht ganz so gute Idee. Und das aus folgenden zwei Gründen:
Erstens gibt es viele Funkamateure, die nicht laufend die News ihrer Repeater verfolgen. Wie ich werden viele dieses Downgrade nicht mitbekommen haben und wundern sich nun, dass sie DB0PC nicht mehr empfangen können. Und wenn sie dann von der Abschaltung des CTCSS-Pilottons erfahren, so müssen sie eine Reihe von Geräten umkonfigurieren. Ich selbst habe nun 8 Geräte mal mehr, mal weniger aufwendig anzufassen und den „TSQL“ zu entfernen. Eine unnötige Arbeit.
Auch ohne die auf analogen FM-Geräten störenden digitalen C4FM-Signale bietet CTCSS eine Komfort-Erhöhung für den Empfänger. Denn gerade an den Grenzen der Reichweite von DB0PC oder unter schwierigen Empfangssituationen muss der Squelch entsprechend empfindlich eingestellt werden, damit das Signal von DB0PC diesen überhaupt öffnet. Nun kommt es natürlich durch QRM und QRN zu ungewollten Squelch-Öffnungen, die dann statisches Rauschen oder das Störsignal durchlassen. Mit einem CTCSS-Pilotton lässt sich das ungewünschte Öffnen auf ein Minimum reduzieren. Dabei kommt es weder zu unerwünschten Qualitätseinbußen, denn vernünftig gebaute Geräte haben einen Hochpassfilter (meist ab ca. 300 Hz), der die CTCSS-Pilottöne nicht durchlässt, noch macht es den Empfang schwieriger, denn „TSQL“ ist freiwillig – wer CTCSS nicht nutzen will, deaktiviert es und arbeitet mit pegelbasiertem Squelch, wenn dies dann besser funktioniert.
Alles in allem ein leider unnötiges Unterfangen. Einige werden sich wundern, viele müssen mühselig eine ganze Reihe von Geräten umkonfigurieren und im Resultat ist es ein klares Downgrade.
Zunächst wünsche ich allen Lesern dieses Blogs alles Gute für das neue Jahr, viel Glück und Gesundheit und vor allem: Langeweile! Ja, Langeweile. Ein chinesischer Fluch lautet: „Mögest du in interessanten Zeiten leben.“ Und das ist nicht nett gemeint. Gerade heute, wo wir von einer Krise in die nächste schlittern, mit Katastrophen-Szenarien dauerbeschallt werden und ständig in Richtung Angst und Hass geschubst werden, wäre ein Jahr, in dem einfach mal gar nichts passiert, ein Segen.
Leider macht diese Flut an politischem Dauerfeuer auch vor dem Amateurfunk nicht halt. So habe ich aus Interesse zum Jahreswechsel meine Funkgeräte auf die üblich verdächtigen Kanäle eingestellt und die Aufzeichnung gestartet. Wir sind dann mit Sekt rausgegangen, das Feuerwerk genießen. Zu meiner Freude war im Lokalfunk nichts los; weder im VHF-Ortsfunk noch auf den Relais. Doch auf der TG262 im Brandmeister-Netz hat ein Funkamateur die Gunst der Stunde genutzt, sich polemisch gegen die Ampel-Regierung auszusprechen und Neuwahlen zu fordern.
Ich möchte an dieser Stelle in keiner Weise darauf eingehen, wie ich zu der Bewertung der Ampel-Regierung und der Forderung nach baldigen Neuwahlen stehe. Ich finde es nur schade, dass man inzwischen nirgendwo mehr seine Ruhe vor der ewigen Politik hat. Ein Kennzeichen sozialistischen Regime war es stets, dass „das Private auch politisch“ sei; am liebsten müssten wir uns wie in 1984 rund um die Uhr von „Teleschirmen“ dauerbeschallen lassen. Das war im Nationalsozialismus so, das war im Sowjetsozialismus so, das ist auch heute vermehrt so.
Und das ist nicht gut; das zersetzt die Leute. Der Mensch sollte sich auf die Freuden des Lebens konzentrieren, seine Familie lieben, mit seinen Freunden feiern, seinen Beruf mit Stolz ausüben und in der Freizeit Zerstreuung suchen. Und Amateurfunk ist ein Teil der Freizeit. Nicht umsonst gilt in Kneipen und Bars der Spruch „Keine Religion, keine Politik“. Denn solche Diskussionen gehören weder in die Freizeitgestaltung noch werden sie mit fremden Personen geführt.
Daher mein Appell: Lasst das Politische aus dem Amateurfunk heraus. Es reicht, wenn schon die Beschaffenheit des Abendessens und die Fahrt zum Arbeitsplatz ein politisches Spannungsthema ist, da müssen wir nicht auch noch den Amateurfunk damit vergiften.