Funkgeräte kann man niemalsnicht genug haben! Entsprechend bin ich sofort auf die Neuigkeit angesprungen, dass das berühmt/berüchtigte (eher Zweiteres) Baofeng UV-5R in einer „Mini“-Version herausgebracht wurde. Wobei das eigentlich totaler Quatsch ist, denn das UV-5R Mini hat nichts mit dem UV-5R zu tun, doch dazu später mehr.
Aufmerksam wurde ich aufgrund eines Videos, welches vor allem zeigte, dass das UV-5R Mini seinem Namen alle Ehre macht: Es ist wirklich sehr niedlich. Das Gerät passt in meine Faust; es ist ungefähr so hoch wie meine Hand breit ist. Und im Gegensatz zum Namensstifter, dem UV-5R, soll es auch vertretbare Nebenaussendungen haben. Da ich auch recht schnell beim Versandhandel mit den 40 Räubern ein Angebot fand, welches 33,59 € inkl. Versand für zwei Geräte, also effektiv 16,80 € für ein Gerät aufrief, konnte ich nicht wiederstehen und habe mir entsprechend ein Zweierset gekauft.
Nun halte ich diese beiden Geräte in den Händen und sehe keinerlei Ähnlichkeit zum Namensstifter, dem UV-5R:
- Die Verarbeitung fühlt sich echt gut an. Die Form des Gehäuses ist anschmiegsam und dezent-modern. Nicht diese brutalistische Form des Originals, sondern abgerundete Formen. Die Knöpfe sind nicht wie beim Namensstifter schief, glatt und popelig, sondern funktional-groß und in der Obrfläche der Sitekeys strukturiert. Sie sind allesamt aus Gummi und fügen sich gut ins Gehäuse ein. Übrigens ist das UB-5R mini eines der wenigen Geräte mit zwei PTT-Tasten, einer für jeden VFO.
- Das Display ist kein zweizeiliges Dot-Matrix-LCD mit einfacher Hintergrundbeleuchtung, sondern ein gut lesbares buntes Farbdisplay in etwa quadratischer Form. Entsprechend sind die Menüs sehr viel einfacher zu bedienen und die Kanäle aussagekräftig zu benennen. Neben dem Kanalnamen werden Funktionsindikatoren und der Empfangspegel angezeigt. Als Spielerei obendrauf lässt sich sogar der Startbildschirm, der etwa eine halbe Sekunde lang gezeigt wird, personalisieren.
- Die Programmierung erfolgt wahlweise über ein typisch chinesisches CPS am Computer mittels eines seriellen USB-Kabels auf dem Headset-Anschluss oder aber via Bluetooth mit einem Android- oder iOS-Smartphone und dazugehöriger App, die jedoch eine Registrierung bei irgeneiner China-Cloud erfordert. Dafür lässt sich das Gerät auf die Schnelle unterwegs umkonfigurieren.
- Der Akku lässt sich zeitgemäß via USB laden und benötigt keinen proprietären Standlader mit Steckernetzteil. Dies schafft Platz auf dem Schreibtisch, ermöglicht den Einsatz unterwegs oder im Urlaub und ist auch unter schwierigen Bedingungen an einer Vielzahl an Lademöglichkeiten, und sei es die faltbare Solarzelle, nutzbar.
Durch seine kleine Größe und den geringen Preis eignet sich sich das Gerät wunderbar als EDC- oder Notfall-Gerät. Oder, um bequem auf Relais zu arbeiten oder diese als Walkie-Talkies (natürlich nur für Funkamateure) zu verwenden.