Nachdem ich mir ein 35-Ampere-Amateurfunk-Netzteil bestellte und in den Rezensionen las, dass alleine im Leerlauf 7 Watt verbraten werden, bestellte ich noch ein billiges 12-Volt-Zigarettenanzünder-Netzteil mit laut Datenblatt 15 Ampere für 33 € beim Internet-Buchhändler.
Die Skepsis war groß, denn dieser Leistungsbereich ist kein Pappenstil, ein Zigarettenanzünder ist eine ziemlich wackelige Verbindung und eine bekannte Marke ist das Netzteil von „Plozoe“ nun wirklich nicht. Außerdem sind max. 13 Ampere laut Datenblatt bei einem 15-Ampere-Netzteil auch schon auf Naht genäht.
Doch zu meiner Freude löppt alles wie erhofft. Erste Tests, auch mal mehr als ein paar Sekunden auf maximaler Sendeleistung zu senden, liefen zufriedenstellend. Das Netzteil wurde nicht merkbar warm, es kam kein beißender Qualm heraus und das Funkgerät stellte nicht den Betrieb mit Meldungen wie „Spannungsabfall“ ein. Auch der Zigarettenanzünder-Kontakt saß und die Kontakte erwärmten sich nicht merklich (wohl aber das RG58-Antennenkabel, das wurde leicht warm. Hier muss ich auch nochmal prüfen, ob dünne RG58-Kabel wirklich das Ideal für 50 Watt sind).
12,6 Volt zeigt das Funkgerät als Versorgungsspannung an. Klar, das ist deutlich unter den üblichen 13,8 Volt, die ein Funkgerät im Idealfall bekommt, doch noch innerhalb der Toleranz.
Auf Netzseite hat das Netzteil eine Leerlaufleistung von 2,1 Watt. Nicht grandios, aber besser als die 7 Watt des 35A-AFu-Netzteils. Auf Sendung mit maximaler Leistung werden 142 Watt gezogen, was früheren Messwerten sehr nahekommt, also einen guten Wirkungsgrad bedeutet.
Ich werde das Netzteil noch eine Weile unter Aufsicht auf Dauer testen und mir dann scharf überlegen, ob ich das 35-Ampere-Amateurfunk-Netzteil nun wirklich noch brauche oder ob es nicht das Billignetzteil auf Dauer tut.
Update 1: Die Spannung beim Senden bei voller Sendeleistung fällt auf 11,0 V ab. Das ist deutlich unter den 15 % Toleranz um die 13,8 V Idealspannung. Aber es funktioniert. Das Funkgerät sendet zwar nicht mit knapp 60 W wie mit höherer Spannung ausprobiert, sondern „nur“ mit knapp über 50 W, wie es auch im Datenblatt steht.
Update 2: Das Netzteil emittiert leider erhebliche EMV-Störstrahlung im HF-Bereich. Aus diesem Grund und wegen des Spannungsabfalls auf unter 11 Volt habe ich das Netzteil zurückgegeben und ein ähnliches von „RoyPow“ bestellt.