Wie Weihnachten

Das ist ja wie Weihnachten! Ein ganzer Schwung an neuem Spielzeug für den Amateurfunk kam an:

  • Eine Komunika GP-MINI-DUAL für VHF/UHF, damit ich nicht mehr Angst haben muss, dass mir mein Selbstbau-Dipol durchbrennt, wenn ich mit voller Leistung sende. Denn dieser wurde schon merklich warm.
  • Warm wurde auch das hauchdünne RG58-Kabel, weshalb ich das andere Extrem erworben habe: Ein Ultraflex-10-Kabel, wobei die „10“ für den Durchmesser steht. Das Kabel ist fast so dick (und starr, von wegen „ultraflex“) wie ein Starkstromkabel.
  • Eine Moonraker Whizz Whip für HF auf meinem FT-818nd. Ich bin hier zwar arg „antennengeschädigt“, aber vielleicht kann ich hiermit ja zumindest rudimentär HF-Betrieb machen.10 m und 15 m klappen schonmal mit exzellentem VSWR. 80 m leider nur leidlich.
  • Für das Icom ID-5100 habe ich ein Bluetooth-Modul erworben und nachgerüstet. Nun kann ich meine HiFi-BT-Kopfhörer verwenden und das Gerät drahtlos konfigurieren.
  • Außerdem habe ich endlich für meine Handfunkgeräte Yaesu FT-5D sowie eines der Retevis RT3S ein Handmikrofon gekauft.
  • Und zuletzt ein neues Netzteil. Ich habe ja ein 12-Volt-Zigarettenanzünder-Netzteil von „Plozoe“ ausprobiert. Dieses liefert im Leerlauf 12,5 bis 12,6 Volt, was innerhalb der 15 % Toleranz um die 13,7 Volt Idealspannung ist. Doch unter Last bricht es auf unter 11 Volt ein (was freilich noch funktioniert, aber wie gut?) und es sendet erhebliche EMV-Störstrahlung im HF-Bereich. Das neue von „RoyPow“ liefert 13,7 Volt im Leerlauf, fällt auf 12,4 Volt unter Last und hat keine derart erhebliche Störstrahlung. Es ist mit 0,55 Watt im Leerlauf sehr viel genügsamer als das alte mit 2,1 Watt, doch unter Last ist es sehr viel ineffizienter (315 Watt statt 150 Watt).

Das Billignetzteil läuft

Nachdem ich mir ein 35-Ampere-Amateurfunk-Netzteil bestellte und in den Rezensionen las, dass alleine im Leerlauf 7 Watt verbraten werden, bestellte ich noch ein billiges 12-Volt-Zigarettenanzünder-Netzteil mit laut Datenblatt 15 Ampere für 33 € beim Internet-Buchhändler.

Die Skepsis war groß, denn dieser Leistungsbereich ist kein Pappenstil, ein Zigarettenanzünder ist eine ziemlich wackelige Verbindung und eine bekannte Marke ist das Netzteil von „Plozoe“ nun wirklich nicht. Außerdem sind max. 13 Ampere laut Datenblatt bei einem 15-Ampere-Netzteil auch schon auf Naht genäht.

Doch zu meiner Freude löppt alles wie erhofft. Erste Tests, auch mal mehr als ein paar Sekunden auf maximaler Sendeleistung zu senden, liefen zufriedenstellend. Das Netzteil wurde nicht merkbar warm, es kam kein beißender Qualm heraus und das Funkgerät stellte nicht den Betrieb mit Meldungen wie „Spannungsabfall“ ein. Auch der Zigarettenanzünder-Kontakt saß und die Kontakte erwärmten sich nicht merklich (wohl aber das RG58-Antennenkabel, das wurde leicht warm. Hier muss ich auch nochmal prüfen, ob dünne RG58-Kabel wirklich das Ideal für 50 Watt sind).

12,6 Volt zeigt das Funkgerät als Versorgungsspannung an. Klar, das ist deutlich unter den üblichen 13,8 Volt, die ein Funkgerät im Idealfall bekommt, doch noch innerhalb der Toleranz.

Auf Netzseite hat das Netzteil eine Leerlaufleistung von 2,1 Watt. Nicht grandios, aber besser als die 7 Watt des 35A-AFu-Netzteils. Auf Sendung mit maximaler Leistung werden 142 Watt gezogen, was früheren Messwerten sehr nahekommt, also einen guten Wirkungsgrad bedeutet.

Ich werde das Netzteil noch eine Weile unter Aufsicht auf Dauer testen und mir dann scharf überlegen, ob ich das 35-Ampere-Amateurfunk-Netzteil nun wirklich noch brauche oder ob es nicht das Billignetzteil auf Dauer tut.

Update 1: Die Spannung beim Senden bei voller Sendeleistung fällt auf 11,0 V ab. Das ist deutlich unter den 15 % Toleranz um die 13,8 V Idealspannung. Aber es funktioniert. Das Funkgerät sendet zwar nicht mit knapp 60 W wie mit höherer Spannung ausprobiert, sondern „nur“ mit knapp über 50 W, wie es auch im Datenblatt steht.

Update 2: Das Netzteil emittiert leider erhebliche EMV-Störstrahlung im HF-Bereich. Aus diesem Grund und wegen des Spannungsabfalls auf unter 11 Volt habe ich das Netzteil zurückgegeben und ein ähnliches von „RoyPow“ bestellt.

Die Stromversorgung des ID-5100

Nachdem ich ja nun am Donnerstag meinen Icom ID-5100 erwarb, jedoch kein Netzteil hatte, hab ich natürlich sofort eines bestellt. Ein Klopper von Amaterufunk-Netzteil. Bis 35 Ampere (und das ist noch eines der kleinen), dicke, leuchtende Zeigeranzeige für Spannung und Strom, große Klemmen. Das erschien mit von Anfang an doch etwas überdimensioniert. Andererseits schreibt Icom ins Datenblatt, dass bis zu 13 Ampere benötigt werden, was für die üblichen Zigarettenanzünder mit ihrer 10-A-Sicherung zu viel ist (ist das nicht ein Mobilgerät? Wie macht man das in einem handelsüblichen Auto? Direkt an die Batterie klemmen?)

Nun habe ich hier für Unterwegs einen Anker PowerHouse 521 stehen. Dieser hat einen Zigarettenanzünder-Port mit nominal bis zu 10 Ampere. Da heute ein entsprechendes Kabel kam, welches ich eigentlich zunächst zerschneiden und auf PowerPole umrüsten wollte, hab ich einfach einmal probiert, was passiert, wenn ich das Funkgerät über den Akku betreibe.

Und siehe da: Auf VHF mit maximaler Sendeleistung (gute 50 Watt) zieht das Funkgerät 130 Watt, also ca. 9,7 Ampere auf 13,4 Volt. Das passt ja noch in die 10 Ampere. Aber auch auf UHF mit maximaler Sendeleistung (knappe 60 Watt) zieht das Funkgerät 140 Watt, also 10,5 Ampere auf 13,4 Volt, und der Anker liefert ohne zu murren. Ein sehr schönes Zwischenergebnis: Ich kann das Gerät flexibel mit Akku betreiben und muss keinerlei Abstriche bei der maximalen Leistung machen. Übrigens meldet der Anker schlappe 2 Watt im Dual-Scan-Betrieb. Das geht echt voll in Ordnung und der Akku kann dies tagelang durchhalten.

Angefixt von dieser Erkenntnis habe ich noch einmal den Kauf des 35-Ampere-Netzteils überdacht. Denn dieses zieht alleine im Leerlauf bereits stolze 7 Watt, ist also definitiv nicht für den Immer-an-Betrieb geeignet. Also habe ich einmal geschaut, ob es nicht 12-Volt-Netzteile mit Zigarettenanzünder-Buchse gibt, die genug Leistung liefern. Die Wahl fiel auf ein gut bewertetes 15-Ampere-Netzteil, welches ich auch direkt bestellt habe. Vielleicht reicht dieses ja und ich kann das Funkgerät ohne umständliche Verkabelung und massive Stromfresser betreiben?

CQ KiWo!

Seit heute hat die Kieler Woche offiziell angefangen und schon am Nachmittag trudelten die ersten Rufe von Besuchern der Kieler Woche ein, die mit Portabel-Geräten die Relais arbeiten.

So hatte ich ein QSO mit einem Kieler OM, der sich mit einem Kumpel zum Radfahren verabredet hatte und die Wartezeit mit etwas Klönschnack verbrachte.

Auch einen Besucher aus der groben Richtung Nürnberg in Bayern hat sich reingemeldet. Auch Besucher von außerhalb haben also ein Handfunkgerät im Gepäck und den Weg zu den Kieler Relais gefunden.

Ein neues Mobilfunkgerät

Nachdem ich nach Erhalt meiner Amazteurfunkzulassung schnell bemerkt habe, dass ich mit meinem QRP-Gerät und der schlechten Antennensituation sowie Lage wohl doch etwas mehr Sendeleistung benötige, kam schnell der Wunsch nach einem Mobil-Gerät auf.

In die engere Wahl fielen das altbewährte Icom ID-5100, von welchem ich bisher nur Gutes hörte in der lokalen Funkrunde und von Wildfremden über DMR. Und das gerade brandneu herausgekommene Yaesu FTM-500. Da ich bisher mit dem FT-5D und dem FT-818nd nur Yaesu-Geräte hatte und uns hier in Kiel nicht nur ein C4FM-fähiges Relais zur Verfügung steht, sondern C4FM sich auch wunderbar für Direkt-QSOs eignet, habe ich mich zunächst etwas auf das Yaesu eingeschossen, haderte aber arg, da mir vielfach das Icom ans Herz gelegt wurde.

Nun ergab es sich jedoch, dass ein OM aus der Funkrunde just ein Icom ID-5100 abzugeben hatte. Dieser machte es mir mit einem guten Preis und mitgeliefertem Zubehör sowie Modifikationen schmackhaft und so ist dann die Entscheidung gefallen: Seit heute bin ich stolzer Besitzer eines Mobil-Funkgerätes vom Typ Icom ID-5100E.

Wermutstropfen daran: Ich habe ja noch nicht einmal ein Netzteil, geschweige denn vernünftige Stromkabel. Morgen werde ich erstmal ausgiebig einkaufen müssen: Ein 13,8-Volt-Netzteil muss her. Und den unsäglichen „2-Pin-T-Molex-Stecker“, den nicht nur Icom, sondern auch Yaesu und Kenwood verbauen, für den es aber erstaunlicherweise weit und breit weder Ersatzteile noch gescheites Zubehör gibt, den werde ich schleunigst auf Anderson PowerPole umbauen.

Erste Gehversuche und QSOs

Da nun alles einsatzbereit ist, die Zulassung eingetrudelt, die DMR-ID zugewiesen, kann es endlich losgehen. Zunächst versuchte ich mich im 2-Meter-Band. Hier haben wir in der lokalen Funkrunde einen Quassel-Kanal auf 144,6 MHz. Leider kam recht schnell etwas Ernüchterung. Zwar kann man mich mit meiner FT-818nd und ihren maximal 6 Watt PEP aufnehmen, doch das Signal war schon recht schwach und entsprechend litt auch die Verständlichkeit. Doch ich hatte ohnehin vor, mir ein größeres Funkgerät mit mehr Sendeleistung zuzulegen. Offenbar muss ich aus meiner arg bescheidenen Antennensituation und Lage heraus etwas mehr Dampf machen, um eine solide 59 bei den Empfängern zu erzeugen.

Der Relais-Betrieb hingegen ging erstaunlich gut. Hier probierte ich Handfunkgeräte mit einer kleinen Gummistummelantenne von ca. 6 Zentimetern. Ich machte mir nicht allzu viele Hoffnungen, doch zu meiner Verwunderung nahmen beide Kieler Repeater mein FM-Signal anstandslos auf und ich konnte sie im Gegenzug empfangen. Auch der DMR-Zugang zum Brandmeister-Netzwerk lief meist anstandslos, wobei ich hier für höhere Stabilität eher auf die mitgelieferten Antennen, die sich jedoch ebenfalls echt in Grenzen halten mit der Länge, setzte.

Zuletzt führte ich noch ein QSO mit einem relativ nahe wohnenden OM. Hier probierten wir uns in 2 Meter mit zufriedenstellendem Erfolg, in 70 cm mit hervorragender Qualität und C4FM im Narrow- und Wide-Betrieb. Auch letzteres fiel geradezu aus der Tüte und lieferte eine einwandfreie Verbindung.

Meine DMR-ID ist zugewiesen

Nachdem ich also nun meine Zulassung zum Amateurfunkdienst gescannt, geschwärzt und hochgeladen hatte, wurde mir meine erste ID bewilligt. 2631116. Hm, langweilig. Da ich gerne eine leicht merkbare ID hätte, habe ich noch einmal für einen Zwanni nachgebessert. Und so lautet meine RadioID.net-ID nun 2631337.

Zuerst wollte ich natürlich im deutschen Bereich von 262xxxx bis 265xxxx die 2621337 haben. Doch diese war bereits belegt. Dann fiel mir auf: Moment, 31337 ist ja sogar noch cooler als nur 1337. Also war ich über die Zuweisung von 2631337 ziemlich begeistert.

Die Urkunden sind da

Nachdem ich nun schon wusste, dass es mit dem Wunschrufzeichen DO9CK geklappt hat, wartete ich natürlich noch sehnsüchtig auf die Prüfungsurkunde und die Zulassung zum Amateurfunk, um endlich richtig loslegen zu können.

Am Montag habe ich die Prüfung abgelegt, am Dienstag sah ich mein Rufzeichen in der Online-Datenbank der BNetzA, doch erst am Donnerstag trudelte der Brief mit den Urkunden ein.

Nun kann ich nicht nur loslegen mit dem Amateurfunk, es gilt ja nun auch noch eine RadioID.net-ID für die anschließende Registrierung beim Brandmeister-DMR-Netzwerk zu beantragen.

Das Rufzeichen wurde eingetragen

Natürlich habe ich mir schon frühzeitig ein Wunsch-Rufzeichen überlegt. DO9CK sollte es werden.

Dieses war auch gemäß der online einsehbaren Datenbank der BNetzA frei, jedoch war es bereits einmal an Christian Krieber vergeben, der nun mit unter dem Rufzeichen DF9CK den Äther arbeitet. Daher hatte ich ein wenig Angst, dass die Quarantänezeit von einem Jahr für ehemals vergebene Rufzeichen noch nicht um ist. Doch dank der PDF-Rufzeichenlisten der Web-Archive war ich zuversichtlich, dass dem so war.

Nun hat die BNetzA ihr Verfahren im Frühjahr dieses Jahres umgestellt. Während man Anfang des Jahres noch direkt nach bestandener Prüfung seine Prüfungsurkunde und, sofern direkt bedingt mitbeantragt, auch seine Zulassung zum Amateurfunkdienst erhalten hat, so muss man heute auf Post aus Dortmund warten. Dies geht tatsächlich recht schnell, denn am gleichen Tag geht bereits die Meldung in Dortmund ein und die Dokumente werden unverzüglich verschickt. Man muss sich 2 bis 3 Tage gedulden, bis die Dokumente ankommen.

Jedoch wird die oben erwähnte Online-Datenbank jede Nacht aktualisiert, sodass ich bereits am Morgen nach dem Prüfungstag sehen konnte, ob ich mit meinem Wunschrufzeichen in die Datenbank eingetragen wurde. Und tatsächlich: Dem ist so!

Amateurfunk-Prüfung bestanden

Nachdem ich mich Tage vorher verrückt gemacht habe, nicht etwa nur wegen der Prüfung selbst, sondern vor allem auch wegen der Logistik, habe ich heute meine Prüfung bestanden.

Wer kam eigentlich auf die Idee, die Prüfung um 09:00 in der Frühe abzuhalten. Klar, wenn man um die Ecke wohnt und pünktlich wieder zum Mittagessen zu Hause sein will, ist das eine tolle Sache. Doch der Einzugsbereich der Hamburger Prüfungsstelle reicht bis an die Dänische Grenze. Mit mir zusammen war ein Bremer anwesend; ich selbst hatte alleine 1,5 Stunden Fahrt hinter mir. Und da die BNetzA in Hamburg in einem Ghetto wohnt, wo nicht einmal richtige Straßen hinführen (Kopfsteinpflaster-Einbahnstraßen und mehr Baustelle als Straße), geschweige denn geparkt werde kann, muss auch noch Platz (und Geld) für ein entferntes Parkhaus und den Fußmarsch zur BNetzA eingeplant werden. Im Grunde hatte ich viel mehr Angst vor Staus, dem Hamburger Verkehrschaos, der Parkplatzsuche und nicht zuletzt der hieraus resultierenden frühen Uhrzeit als vor der Prüfung selbst.

Denn auf die Prüfung fühlte ich mich durchaus gut vorbereitet. Im beliebten und total empfehlenswerten HamRadioTrainer war ich auf sämtlichen Fragen „Professor“ und einen Tag zuvor bin ich noch einmal sämtliche Fragen durchgegangen mit 3 Fehlern auf über 800 Fragen.

Nun, am Ende ist alles perfekt gelaufen. Ich kam gut durch, war eine Stunde zu früh dort, konnte noch quasseln und etwas herunterkommen und habe dann die Prüfung problemlos gemeistert.